Sonntag, 3. Mai 2020

Jens-Uwe W. läuft derzeit 4,73 Meter von seinem Bett zu seiner Toilette und er fragt sich, wie viel Meter er wohl laufen müsste, wenn er im Lotto gewinnt und sich dann so eine handelsübliche Villa kauft.


Dass Ulf L. mit seiner morgendlichen Darmentleerung wartete, bis er sich bei der Arbeit befand, um die dabei entstehenden Abwasserkosten der Firma aufzubürden und sich dafür sogar noch bezahlen zu lassen, war ja nur ein Beispiel seiner spitzbübischen Eskapaden.


Als er dann endlich alles erreicht hatte, was er immer wollte, wusste er nicht weiter, stand quasi vor dem Nichts. Also drehte er sich um, setzte sich und genoss bei einem guten Wein die Rückschau. Und vielleicht fiel ihm ja sogar noch was ein.


Marcel L. ist einer dieser äußerst gut aussehenden Männer mit einer überraschend weniger gut aussehenden und irgendwie ständig genervten Frau an seiner Seite. Sein Mangel an Reife und Selbstvertrauen macht es ihr auch wirklich nicht leicht.


Die nervöse und penetrante Umtriebigkeit seiner Frau löste bei Helmut 'Hat-Die-Ruhe-Weg' Schneider schließlich eine tief sitzende, irreparable Untriebigkeit aus.


Als "Friedensstifter/in" ein anerkannter Ausbildungsberuf wurde und Sandro O. voller Enthusiasmus und Ideale die Ausbildung begann, landete er schnell auf dem Boden der Realität, als er gleich zu Anfang lernen musste, dass es tatsächlich verschiedene Auffassungen von Frieden gab.


Die offene, rücksichtslose Launenhaftigkeit seiner Bürokollegin zu ertragen, betrachtete Hans-Dieter D. als gutes Training für das, was ihn in aller Regel auch zu Hause erwartete.


Sein Wohnungsnachbar war laut, vulgär und rücksichtslos. Als er ihn das erste Mal sah, bestätigte das äußere Erscheinungsbild den bislang rein akustisch hinterlassenen Eindruck: der Gang breitbeinig und betont lässig, das Gesicht verquollen und argwöhnisch.


Nicht nur Menschen, auch Bücher sind bisweilen schwatzhaft, aber die lassen sich zumindest vorblättern oder auch, wenn's ganz schlimm wird, weglegen.