Sonntag, 17. Mai 2020

Wenn Sie tatsächlich einmal mit einer Vermutung Recht behalten, zögern Sie nicht, es jedem mitzuteilen! Auch mehrfach! Jeder wird äußerst beeindruckt sein von Ihrer kombinatorischen Weitsicht und intellektuellen Überlegenheit und Sie lieben und verehren.


Den missmutigen und ausgesprochen unhöflichen Vorwurf "Als ob ich gerade nichts anderes zu tun hätte!" bekommt er seiner Erfahrung nach meistens von jemandem zu hören, der tatsächlich gerade nichts anderes zu tun hat.


Den missmutigen Vorwurf "Als ob ich gerade nichts anderes zu tun hätte!" bekommt er verständlicherweise meistens von jemandem zu hören, der tatsächlich gerade nichts anderes zu tun hat und das einfach mal genießen möchte.


Entsetzt stellte er fest, wie dumm und stumpfsinnig ihn der Alkohol gestern wieder mal gemacht hat. Eine Arbeitswoche später wollte er nur noch, dass der Alkohol ihn jetzt so dumm und stumpfsinnig wie möglich macht.


"Bier bewusst genießen" stand da auf den Bierdosen. Und so genoss er es dann, bis er bewusstlos wurde.


Gerät er wieder mal in ein Gedankenkarussell, visualisiert er es zu seiner letzten realen Karussellfahrt, bei der ihm speiübel wurde. Der schnelle und entschlossene Ausstieg ist dann ein Klacks.


Wenn er seine betagten Eltern besuchte und sich dort für ein paar Tage in seinem alten Kinderzimmer einquartierte, machte ihn das während dieser Zeit impotent. - Nun ja, "während dieser Zeit potent" hätte ihn weitaus mehr beunruhigt.

Sonntag, 10. Mai 2020

Als Holger 'Holgi' R. die humorvollen Worte "Holgi, der Waldfeenrich!" völlig zusammenhangslos in die Runde krakeelte, sorgte er im "Königs Eck" für eine ausgelassene Stimmung. Sogar noch nach dem 18. Mal.


Eine schöne heiße Dusche ist für Langzeitsingle Sören N. die sinnliche Streicheleinheit schlechthin. Ab und an bereitet er sich auch eine Wechseldusche, wenn er mal das Dramatische vermisst.


Aufgewachsen in einem kleinbürgerlich intoleranten Milieu fernab von Kunst und Kultur entdeckte er die Welt der Bücher als eine geheime Zuflucht, nur für sich allein. Bis heute redet er nicht gern über Bücher oder Literatur.


Auf seiner langen, verworrenen Suche nach dem inneren Frieden kam er ihm dann am nächsten, wenn er sich mal erschöpft 'ne Pause gönnte.


Ein voluminöser, aber zugleich sanfter Furz umschmeichelte die Poperze von Dr. Dietmar von Häckelöder. Triviale Biochemie, aber dennoch: durchaus angenehm und bemerkenswert.


Das Wort Zufriedenheit fragt an, ob es vielleicht mal wieder einen etwas höheren Stellenwert erhalten könnte. Natürlich nur, wenn es nicht allzu viele Umstände macht.

Sonntag, 3. Mai 2020

Jens-Uwe W. läuft derzeit 4,73 Meter von seinem Bett zu seiner Toilette und er fragt sich, wie viel Meter er wohl laufen müsste, wenn er im Lotto gewinnt und sich dann so eine handelsübliche Villa kauft.


Dass Ulf L. mit seiner morgendlichen Darmentleerung wartete, bis er sich bei der Arbeit befand, um die dabei entstehenden Abwasserkosten der Firma aufzubürden und sich dafür sogar noch bezahlen zu lassen, war ja nur ein Beispiel seiner spitzbübischen Eskapaden.


Als er dann endlich alles erreicht hatte, was er immer wollte, wusste er nicht weiter, stand quasi vor dem Nichts. Also drehte er sich um, setzte sich und genoss bei einem guten Wein die Rückschau. Und vielleicht fiel ihm ja sogar noch was ein.


Marcel L. ist einer dieser äußerst gut aussehenden Männer mit einer überraschend weniger gut aussehenden und irgendwie ständig genervten Frau an seiner Seite. Sein Mangel an Reife und Selbstvertrauen macht es ihr auch wirklich nicht leicht.


Die nervöse und penetrante Umtriebigkeit seiner Frau löste bei Helmut 'Hat-Die-Ruhe-Weg' Schneider schließlich eine tief sitzende, irreparable Untriebigkeit aus.


Als "Friedensstifter/in" ein anerkannter Ausbildungsberuf wurde und Sandro O. voller Enthusiasmus und Ideale die Ausbildung begann, landete er schnell auf dem Boden der Realität, als er gleich zu Anfang lernen musste, dass es tatsächlich verschiedene Auffassungen von Frieden gab.


Die offene, rücksichtslose Launenhaftigkeit seiner Bürokollegin zu ertragen, betrachtete Hans-Dieter D. als gutes Training für das, was ihn in aller Regel auch zu Hause erwartete.


Sein Wohnungsnachbar war laut, vulgär und rücksichtslos. Als er ihn das erste Mal sah, bestätigte das äußere Erscheinungsbild den bislang rein akustisch hinterlassenen Eindruck: der Gang breitbeinig und betont lässig, das Gesicht verquollen und argwöhnisch.


Nicht nur Menschen, auch Bücher sind bisweilen schwatzhaft, aber die lassen sich zumindest vorblättern oder auch, wenn's ganz schlimm wird, weglegen.