Sonntag, 7. September 2025

Seit jetzt über 20 Jahren pendelte er zwischen Arbeiten und Alleinsein, steckte er fest in dieser Berufstätigkeit, die ihm von Woche zu Woche absurder erschien, die er nur noch hasste. Konserviert hat die Arbeit mich, sagte er, luftdicht verschlossen und sicher verstaut.


Oft war es bei ihm aber gar keine Gutmütigkeit, Feigheit war es. Die Angst vorm Konflikt. Und dann redete er sich raus, es lohne sich nicht, es bringe ja doch nichts, was meistens sogar stimmte. Aber die Feigheit blieb, verhöhnte ihn, machte ihn mickriger von Jahr zu Jahr.


Er lästerte viel und erzählte dann, dass er hier bald weg sei, dass ihm bereits gute Angebote vorlägen, sehr gute, er mache das hier nicht mehr länger mit. Gegenüber seinen Vorgesetzten zeigte er weiterhin seine schmierige Unterwürfigkeit. Zu gern wäre er ein bedeutender Mann.


Wichtig: reden, miteinander reden, über alles reden, auch über scheinbar Belangloses, immerzu und wieder und wieder reden, es ist wichtig, es ist essenziell ...  Mehr und mehr zog er es vor zu schweigen, mehr und mehr machte er mit sich selber aus.


Von der Psychologie wollte er nun nichts mehr wissen. Dabei hatte er sich immer für sie interessiert. Die Menschen wollte er verstehen, seine Angst ihnen gegenüber. Kaum etwas im Leben hatte ihn dann aber so oft getäuscht und schlecht beraten wie die Psychologie.