Dienstag, 5. März 2024

 Mal wieder Zeit, den Müll raus zu bringen – und zwar in vielerlei Hinsicht, sagte er sich und fühlte sich bedeutsam.


Geht er raus, spazieren, lauern inzwischen an jeder zweiten Ecke peinliche Erinnerungen. Und ansonsten Tristesse, nur noch Tristesse. Ein Umzug oder ein richtiger Wegzug könnte vielleicht helfen. Wobei die Tristesse, die nimmt er ja doch überall hin mit.


Wann immer er von gescheiterten Existenzen sprach, so nahm er sich da selbst keinesfalls von aus. Sich selbst als eine nicht gescheiterte Existenz zu betrachten, erschien ihm von Grund auf vermessen.


Mit angelesenem Wortkitsch wollte er Schönheit und Liebe beschwören und machte alles nur noch schlimmer.


Bombenleger. Da hätt' er nun Lust zu. Schon das Wort gefiel ihm: Bombenleger. Jetzt kein richtiger, ne, eher so im übertragenen Sinne. Aber das wär's doch, auf den Zug würde er glatt aufspringen und nicht auf den drögen Mist, den sie ihm da immer vorschlugen.


Die ganze Scheiße da auf'er Arbeit ging ihm nur noch am Arsch vorbei und das ging in Ordnung, völlig in Ordnung, wie hätt' er's sonst ertragen soll'n. Alle da verstanden's, die waren genauso durch, warteten auf Rente oder bessere Zeiten oder sonst ein Hirngespinst.


Er stand immer früh auf, so um 3 oder 4 Uhr morgens. Die Morgenstunden waren ihm heilig, da hatte er noch seinen Verstand beisammen und ein wenig Ruhe und Klarheit, bevor dann die Zumutungen und Widerlichkeiten des Tages alles unter sich begruben.