Freitag, 1. März 2024

 Er ging ohne Ehrgeiz durchs Leben, ohne Biss. Allein so war es ihm möglich.


Es ist nie zu spät für ein Haus am Meer, nie zu spät glücklich zu sein, sagte sie. Wortwörtlich, völlig ohne Ironie, völlig ernst gemeint. Vor solchen Leuten nehm' ich mich in Acht, nicke dankbar und lächle freundlich.


Damals, seine wilden Jahre, bevor er dann häuslich wurde, so wild waren die auch nicht. Eigentlich war er da einfach nur besoffen, rotzbesoffen, und halt nachts unterwegs, am Freitag und Samstag, mehr war da nicht, das war's in etwa so gewesen, an Wildheit.


Nach bürgerlichen Maßstäben hat er's verkackt, nichts erreicht, sein Leben vertan. Und nach den eigenen auch. Tja, so kann's gehen.


Samstagseinkauf (Bier holen): vorm Penny die beiden schnorrenden Trinker und drinnen die Verrückte mit der Federboa und der übellaunige Filialleiter und an der Kasse dann die besonders stoische Kassiererin, alles vertraute Gesichter. Heimat.


NO FUTURE! hatten sie sich auf ihre Lederjacken geschrieben und hingen am Bahnhof mit älteren Obdachlosen ab, die nicht mal mehr eine Gegenwart hatten.


Als er seine mit NO FUTURE! bekritzelte Lederjacke schließlich an den Nagel hängte und ins Geschäft seines Vaters einstieg, war's dann tatsächlich soweit.