Sonntag, 16. Juni 2019

Auch wenn er in seinem Leben groß nichts erreicht hat, so ist Hubert B. doch jedes Mal stolz wie Bolle, wenn er jetzt, mit Mitte 60, noch immer morgens mit einem Mordsständer aus dem Bett steigt.


Herr G. hat Familie. Vor allem deswegen hätte er gern einen Job, bei dem er auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten muss.


Ihr energisch stampfender Gang änderte auch nichts daran, dass Fr. Hupweiler es nie vermochte, in ihrem Beruf die glanzvolle Karriere hinzulegen, die ihr ihrer Meinung nach zustand.


Als der für die betriebliche Fortbildung engagierte Coach sich wieder mal als ein gescheiterter Schauspieler/Musiker/Autor entpuppte, begleitete der verbitterte Lohnbuchhalter Max A. das Seminar mit einem süffisanten Grinsen.


Jeden Morgen schleppt er sich verkatert zu seinem verhassten Job und dabei ist ihm bewusst: ausgerechnet nur noch diese blödsinnige Arbeit ist es, die ihn vor dem endgültigen Absturz bewahrt.


Durch ihre völlige Fixiertheit auf Äußerlichkeiten erkannte Ashley L. den Kern ihres Seins.


Als Kind war Walter R. gehässig und hinterhältig. Jetzt, als freundlicher, distinguierter alter Herr, muss er sich vor der kleinen Drecksau in ihm immer noch mächtig in Acht nehmen.


Gerade mal ein Bier lang hat sich Uwe W. das kostenlose Rockkonzert auf dem Stadtfest angeschaut, nur um dann wieder allein, müde und seiner Jugend nachtrauernd nach Hause zu gehen. Und dafür hatte er sich extra noch diese auf alt gemachte Motorradlederjacke gekauft.