Donnerstag, 9. Dezember 2021

 Manchmal überfällt ihn aus heiterem Himmel die Frage: Wieso existiert das Universum? Und dann steht er da wie vom Donner gerührt. Wie der Ochs vorm Scheunentor steht er da. Ein Glück nur, dass das schnell vorbeigeht und er weitermachen kann mit dem, was er eben so macht.


Der sich hitzig aufschaukelnde Disput zwischen Ulrich R. und Kuno O. gipfelte nach einigen Sticheleien in der bösartigen Unterstellung von Kuno O., Ulrich R. habe ja überhaupt gar keine Ahnung von der Materie. So kam der Verkauf der Ü-Ei-Figur "Ferdi Fallobst" nicht zustande.


Obwohl er in seinem Hinterkopf bereits ein gutes Dutzend nicht jugendfreier und politisch inkorrekter Bezeichnungen für sein Gegenüber angesammelt hatte, behauptete er: "Also, da fällt mir jetzt nichts mehr zu ein!"


Scheiße, dachte er. Dann machte er sich noch ein Bier auf und dachte sich was anderes.


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Früher hieß ein Apfel noch "Gravensteiner", "Danziger Kantapfel", "Minister von Hammerstein", "Blutroter Kardinal" oder "Uelzener Rambour". Und dann kam der "Pink Lady".


Schon an seinem allerersten Arbeitstag, als Michael 'Aroma-Mike' M. in unmittelbarer Nähe der entsetzten Abteilungsleiterin ein höllischer Bier-Zwiebelsuppen-Furz entwich, hatte er seinen Spitznamen weg.


Der Blick aus dem Fenster verriet nichts Gutes mehr; seit über 20 Jahren die gleiche Aussicht, durchaus schön, aber im Grunde zum Verrücktwerden.


Aber Alleinsein mache krank, hieß es, der Mensch sei ein soziales Wesen, hieß es. Sein persönliches Empfinden tendierte da aber zusehends in die entgegengesetzte Richtung.


Aus Witz war er im Umgang mit unhöflichen Menschen immer ganz besonders fröhlich. Sie hielten IHN für einen Idioten und das war der Witz.