Mittwoch, 20. November 2024

 Mit seiner humorlosen Dünnhäutigkeit machte er sich unbeliebt. Man begegnete ihm zurückhaltend und wortkarg oder ging ihm ganz aus dem Weg. Was ihn in seinem Glauben bestärkte, er sei einschüchternd, dominant, eine Respektsperson.


Bei den ewig lästernden Kolleginnen und Kollegen weiß er aber immerhin, woran er ist. Sie lästern über alle, also auch über ihn. Und dennoch hört er sie gerne lästern, weil es unterhaltsam ist und er dieses ganze Theater ohnehin nicht mehr ernst nimmt.


Ab und an muss man schon was machen, ganz konkret was machen. Sich immerzu nur Gedanken machen, das hält doch keiner aus, kein normaler Mensch zumindest. Gibt ja sogar welche, die immerzu was machen, immerzu, um gar nicht erst anzufangen mit dem Gedankenmachen.


Schon wieder blättert er seine alte Plattensammlung durch, versucht, eine Verbindung zu seiner Jugend herzustellen, die Freude von damals heraufzubeschwören. Seine Frau belächelt ihn deswegen, keineswegs wohlwollend, sie hasst diesen Mief, der von diesen Platten ausgeht.