Donnerstag, 31. März 2022

 Von den einstigen Sehnsüchten und Hoffnungen war nichts mehr da. Längst richtete auch er sich die Tage nach den Mahlzeiten ein. Viel mehr hatte sein Leben ihm ohnehin nie geboten.


Über Humor lässt sich streiten – und das muss man immer mehr Leuten nicht zweimal sagen.


Obwohl er persönlich daran gescheitert war, hielt er an dem Ideal fest. Er war klug genug, sich nicht erhaben zu fühlen, die eigene Person nicht als Maß aller Dinge zu betrachten.


Von der eigenen Lebensführung war er nicht gerade überzeugt. Von der der anderen aber noch viel weniger. Er machte einfach weiter mit dem, was er eben so machte.


Sobald die Schreihälse übernehmen, hält er sich raus. Auch beim Schreiben.


Randvoll mit Ungeduld hatte er immerwährend das zu Erledigende vor Augen. Ein Getriebener, der nichts vom Leben hatte, nie in ihm verweilte.


Es war mal wieder soweit und er wünschte, es sei nicht üblich, einen Geburtstag zu "feiern". Das schlimmste war die ganze Aufmerksamkeit. Die Aufmerksamkeit beschämte ihn. Sein Leben, sein Vorhandensein beschämte ihn.

Mittwoch, 2. März 2022

 In meinen 20er Jahren wollte ich nur rumvögeln und mich betrinken. Gut, dass ich's gemacht habe.


Und als ihn dann Eitelkeit und Ehrgeiz verließen, wurde ihm leicht ums Herz. Endlich war ihm das Leben genug.


Seine Arbeitskollegen erzählten manchmal von ihren Hobbys, einfach nur um was zu erzählen oder vielleicht auch um sich interessant zu machen. Er hörte höflich zu und verbrachte seine Freizeit lieber mit nichts Besonderem.


Ein "Hobby"? – Wenn überhaupt, dann nur ein unaufgeregtes. Oder ein völlig lächerliches, eines, das sich selbst parodiert. Briefmarken sammeln etwa – und zwar nur welche mit Baukränen oder Kühlschränken drauf.


Er hatte Schluss und machte, dass er da raus kam. Eine Kollegin wünschte ihm trällernd einen schönen Feierabend. Auch das war ihm längst unerträglich geworden.