Montag, 2. Dezember 2024

 Er wollte nicht aus dem Bett, hatte ja doch nur wieder einen Arbeitstag vor sich. Liegen bleiben wollte er auch nicht. Er wusste nicht, was er wollte, generell nicht, als hätte man's ihm vor langer Zeit schon gründlich ausgetrieben, das Wollen, so fühlte es sich an.


Wegen ihrer enttäuschten Erwartungen hackt sie dann eben auf die ein, die gerade greifbar sind. Sie hat als Kundin nun mal gewisse Ansprüche, ist eine starke Persönlichkeit, die sich nichts bieten lässt – und außerdem ist das deren Job, dafür kriegen die ihr Geld.


Abseits vom Auswendiggelernten, Einstudierten und Vorbereiteten kam da nicht viel, im Grunde gar nichts. Plattheiten, Floskeln, Trägheit. Man überschätzt diese Leute, lässt sich nur zu gern was vormachen.


Durchhalten!, sagte er sich immer wieder – nun all die Jahre schon. Aber für was genau er eigentlich durchhalten sollte, wo das Ziel für dieses Durchhalten war, das konnte er sich nicht sagen, ging es ja doch ausschließlich ums Weiterstrampeln, um nicht unterzugehen.


Und bei all dem Getöse um einen rum soll man neuerdings auch noch seine innere Mitte finden, seine innere Heimat, das innere Kind – lauter so'n Zeug, das da irgendwo so in einem drin ist. Aber gut, das muss ja jeder selber wissen, ob er da mal nachguckt oder nicht.