Dienstag, 24. Dezember 2024

 Angetrunken umarmte er die Welt und hatte plötzlich die Spendierhosen an. Da vergaß er seine Knauserigkeit und hatte vom vielen Lachen und so mancher Rührseligkeit Tränen in den Augen. Besoffen wurde er dann wieder eklig.


Endlich daheim machte er sich ein Bier auf und dann dachte er nach über seine Arbeit – über sein Leben. Dann machte er sich gleich noch 'n Bier auf, weil ihm zu all dem Mist ja doch nichts einfiel.


Er war viel am meckern, regte sich über jeden Scheiß auf, beschwerte sich und redete dann vom Kündigen, obwohl er genau wusste, dass er woanders genauso meckern, sich über jeden Scheiß aufregen, sich beschweren und wieder vom Kündigen reden würde. Das war so in ihm drin.


Hier sei er angekommen im Hafen der Glückseligkeit, sagte er, als er den Kolleginnen und Kollegen zu seinem Geburtstag einen ausgab. "Angekommen im Hafen der Glückseligkeit", ohne Scheiß. 28 war er jetzt und er sprach verdammt nochmal von seinem Arbeitsplatz!


Vordergründig freundlich und dahinter nichts als Verkommenheit: Missgunst, Egozentrik, Intriganz. Seine manipulativen Komplimente hört man trotzdem gern, ob man nun will oder nicht. So ist das bei Komplimenten, da ist der Mensch mal so gar nicht wählerisch.