Sonntag, 11. August 2024

 Er besuchte jede Menge Rockkonzerte, erhoffte sich jedes Mal sexuelle Abenteuer. Aber am nächsten Tag wachte er immer nur mit einem üblen Kater auf und sonst nichts. Hin und wieder noch mit einem neuen Bandshirt. So lief das nun mal im Rockbusiness.


Je mehr sie ihn zu Einklang und Toleranz erzogen, ihn ermahnten und drängten, desto bockiger wurde er. Und jetzt als Erwachsener sind sie tatsächlich wieder an ihm dran und wieder überkommt ihn diese längst überwunden geglaubte Bockigkeit.


Er regelte seine Angelegenheiten pragmatisch und rational, eine Ideologie kam ihm nicht ins Haus. Kam ihm einer an mit so einer Ideologie, dann sollte der besser sehen, dass er schnell Land gewinnt.


Das Wort "Bierchen" mochte er nicht hören. "Ein Bierchen trinken", wie scheiße das schon klang! Er trank gerne Bier, es tat ihm gut. Es bedeutete ihm was. Die Leute sollten mal mehr auf die Sprache achten und nicht so leichtfertig so eine Scheiße daherreden!


Noch mit Mitte 20 hielt er sich für unverwüstlich, im Grunde für unsterblich, und die Welt stand ihm offen, sie wartete nur auf ihn. Was war das doch für ein Glück, für eine Gnade, für so lange Zeit in diesem Irrsinn gelebt haben zu dürfen.

 

Immer verglich sie sich mit denen, die bessergestellt waren, oder gesünder oder glücklicher. Immer wollte sie das besitzen, was andere besaßen. Das war es, was sie beschäftigte, was sie sah.


Als sie alt und krank wurde und es für sie allmählich dem Ende zuging, verspürte sie Bitterkeit und Verzweiflung. Ihr Sohn sagte dann zu ihr, sie habe es versäumt, sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten.